lunes, 15 de marzo de 2010

Licht aus!

Wir waren am Samstag abend in einem Rock-konzert einer englischen Band ("Franz Ferdinand", toll energisch) in Santiago, umd wo wir schon mal dort waren, sind wir am Sonntag gleich geblieben: der Nico (Ignacios Sohn) hatte Geburtstag gehabt und wir haben gefeiert.
Und um kurz vor 9 Unhr abends wren wir gerade von Ignacios Wohnung aufgebrochen, als plötzlich überall die Lichter ausgingen - nur Gott sei Dank die Ampeln nicht. Santiago stockfintser, nur Autolichter und Ampeln - wow! Eigentlich dachten wir nicht wirklich an ein neues Erdbeben, aber so ganz sicher war da niemand ...
... aber es hat nicht gewackelt. Und diesesmal sind auch die Radiosender nicht runtergegangen, also sind wir im Dunkeln gesessen und haben gelauscht. Recht bald hatten die Sender von überall her Anrufe bekommen, und es stellte sich heraus, dass das ganze "Sistema Interconectado Central" ausgefallen war. Das ist der Verbund der Kraftwerke im zentralen Teil Chiles (etwa von Antofagasta bis Chiloe), der mehr als 2000 km des Territoriums versorgt.
Die Kraftwerke sind alle zusammengeschaltet, um sich gegenseitig zu ergänzen: wenn irgendwo die Spannung runtergeht (weil im Verhältnis zum Verbrauch die Produktion ungenügend ist), dann schalten sich in den umliegenden Kraftwerken zusätzliche Aggregate ein. (So habe ich das verstanden...) Wenn allerdings in einem Kraftwerk die Kapazitätsgrenze erreicht wird, dann häng es sich vom Netz ab, um eine Überlastung zu verhindern.
Wie sich bald herausstellte, ging irgendwo im Süden (nahe bei Los Angeles) ein Transformator kaputt, und der Strom von allen südlich gelegenen Kraftwerken kam nicht mehr durch. Die anderen Kraftwerke waren von der Nachfrage überfordert und haben sich, Stück für Stück, abgeschaltet (und dadurch das Nachfrageproblem für den Rest nur verstärkt): wie eine Reihe Dominosteine, wo jeweils einer den nächsten umstösst, und bald alle umgefallen sind. Schöne Bescherung ... wir sind jedenfalls schlafengegangen, es war ja eh' dunkel.
Wenigstens hat man in Santiago keine Erdstösse gespürt; heute abend, nach Talca zurückgekehrt, wurden wir gleich von einem "RRRRRRRR" begrüsst und daran erinnert, dass wir hier näher am Epizentrum sind. Schöne Bescherung!

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