domingo, 6 de junio de 2010

Drei Monate sind vergangen

In der Hitze des Gefechts der "ganz normalen" Wochen könnte man fast vergessen, was passiert ist. Die Gabi studiert wie wild, die Maga eifert ihr nach, in der Uni gibt es auch immer alle Hände voll zu tun.
Gleichzeitig machen die Aufräumungsarbeiten in der Stadt Fortschritte - langsam zwar, aber trotzdem.

Die Nachbeben gehen weiter und weiter ... nicht mehr stark, meistens zwischen Stärke 3 und 4 (Richterskala), aber meistens reagieren wir gar nicht mehr: wir wissen ja, dass in den nächsten Jahren kein starkes Beben kommen wird.

Jetzt habe ich es sogar endlich mal geschafft, einen halben Tag 'rauszukommen und zu wandern. Und dann war es ein sehr spezieller Tag: am Vortag hatte es bis weit 'runtergeschneit, und dann kam das schöne Wetter. Es war wie in einer Zauberwelt, im Schree hochzusteigen: nicht nur sieht alles anders aus, noch dazu riecht und klingt es anders. Das gibt's hier fast nie, ich war wie in meine Kindheit zurückgereist, ein Grinsen auf dem Gesicht, und zum ersten Mal sein Jahren taten mir nicht mal die Knie baim Abstieg weh. Etwas davon habe ich auf Fotos festgehalten, die besten davon sind auf:
http://picasaweb.google.es/Martin.Schaffernicht/PiedrasBlancas2352010#

Und jetzt kommte ide Platte vom Kleinen Prinzen, aber das erzähle ich beim nächsten mal.

domingo, 28 de marzo de 2010

49 Kerzen

Gestern war Geburtstag! Ein schöner Tag: Glückwünsche, liebe Geschenke, Ruhe, alles langsam. Ich habe schon angekündight, dass ich von nun an jede Woche einmal Geburtstag haben werde - ha-ha...

Vor ein paar Tagen hat uns ein Freund aus Frankreich (ein Geologe), eine Karte mit den nennenswerten Nachbeben geschickt:




Seither ging das auch weiter, aber es beeindruckt uns immer weniger. Morgen geht für die Magda die Schule wieder los - endlich, da hat sie sehnsüchtgr drauf gewartet. Die Gabi muss sich noch eine Woche gedulden, dann geht's auch für sie los.

Ansonsten fehlt es offenbar an Geld, um den Schutt der eingestürzten oder beschädigten Häuser abzutransportieren: die Eigentümer und die Gemeinde müssten dafür bezahlen, aber es geht nur sehr langsam voran. Was wird aus der Innenstadt werden?

lunes, 15 de marzo de 2010

Licht aus!

Wir waren am Samstag abend in einem Rock-konzert einer englischen Band ("Franz Ferdinand", toll energisch) in Santiago, umd wo wir schon mal dort waren, sind wir am Sonntag gleich geblieben: der Nico (Ignacios Sohn) hatte Geburtstag gehabt und wir haben gefeiert.
Und um kurz vor 9 Unhr abends wren wir gerade von Ignacios Wohnung aufgebrochen, als plötzlich überall die Lichter ausgingen - nur Gott sei Dank die Ampeln nicht. Santiago stockfintser, nur Autolichter und Ampeln - wow! Eigentlich dachten wir nicht wirklich an ein neues Erdbeben, aber so ganz sicher war da niemand ...
... aber es hat nicht gewackelt. Und diesesmal sind auch die Radiosender nicht runtergegangen, also sind wir im Dunkeln gesessen und haben gelauscht. Recht bald hatten die Sender von überall her Anrufe bekommen, und es stellte sich heraus, dass das ganze "Sistema Interconectado Central" ausgefallen war. Das ist der Verbund der Kraftwerke im zentralen Teil Chiles (etwa von Antofagasta bis Chiloe), der mehr als 2000 km des Territoriums versorgt.
Die Kraftwerke sind alle zusammengeschaltet, um sich gegenseitig zu ergänzen: wenn irgendwo die Spannung runtergeht (weil im Verhältnis zum Verbrauch die Produktion ungenügend ist), dann schalten sich in den umliegenden Kraftwerken zusätzliche Aggregate ein. (So habe ich das verstanden...) Wenn allerdings in einem Kraftwerk die Kapazitätsgrenze erreicht wird, dann häng es sich vom Netz ab, um eine Überlastung zu verhindern.
Wie sich bald herausstellte, ging irgendwo im Süden (nahe bei Los Angeles) ein Transformator kaputt, und der Strom von allen südlich gelegenen Kraftwerken kam nicht mehr durch. Die anderen Kraftwerke waren von der Nachfrage überfordert und haben sich, Stück für Stück, abgeschaltet (und dadurch das Nachfrageproblem für den Rest nur verstärkt): wie eine Reihe Dominosteine, wo jeweils einer den nächsten umstösst, und bald alle umgefallen sind. Schöne Bescherung ... wir sind jedenfalls schlafengegangen, es war ja eh' dunkel.
Wenigstens hat man in Santiago keine Erdstösse gespürt; heute abend, nach Talca zurückgekehrt, wurden wir gleich von einem "RRRRRRRR" begrüsst und daran erinnert, dass wir hier näher am Epizentrum sind. Schöne Bescherung!

jueves, 11 de marzo de 2010

Gerade zum Regierungswechsel!

Heute war ein besonderer Tag. Nicht nur, weil morgen zwei Wochen seit dem Erdbeben vergangen sind, sondern auch wegen des Amtsantritts des neuen Präsidenten der Republik. Hier hat ja - nach 20 Jahren und vier Regierungen der Koalition von Parteien, die sich "Concertación" nennen - ein Kandidat des politisch rechts stehenden Parteienbündnisses "Alianza" die Wahlen gewonnen. Heute un 12:00 war die Amtsübergabe, und um 11:55 gab es ein mächtiges Nachbeben, Stärke 7,2 (in Talca), mit Epizentrum in nahe bei Rancagua (etwa 90 km südlich von Santiago).

Mit der Paula waren wir im Auto, auf dem Rückweg von einem Meeting im Baltazar. Plötzlich sahen wir eine Frau neben ihrem Auto stehen, mit einem vom Entsetzen gezeichnetem Gesichtsausdruck. Wir dachten "was ist der denn passiert", aber da sahen wir schon die schwingenden Stromkabel: das ist ein untrügliches Signal für seismische Bewegungen. Im Auto konnten wir nichts spüren, aber viele Fahrer hielten ihre Fahrzeuge an, also musste es schon stark sein.

Zu diesem Zeitpunkt waren wir nur etwa 1 km von zu hause, also waren wir eine Minute später daheim. Die Mädchen hatten es ziehmlich fachmännisch überstanden (im sogenannten "Überlebensdreieck", wo man relativ geschütz ist). Das Fernsehen lief (wegen der Amtzübergabe), und im Newsticker haben sie sofort die Stärke des Bebens eingeblendet.

Angst hatten die beiden trotzdem. Unsere "Señora Teresa" hat wohl für Erdbeben keinen Nerf - sie konnte vor Panik kaun atmen, war also keine grosse Hilfe. Tia, und es wollte nicht aufhören: in der halben Stunde danach hatten wir vier oder fünf weitere Stösse so um Stärke 5, und über den Nachmittag vertielt waren es insgesamt 29 (irgendjemand hat mitgezählt).

Das ist schon fast grotesk, am Schluss sind wir gar nicht mehr aufgestanden. Dass das Haus hält, wissen wir eh. Blör war auch der Stromausfall: in einigen Vierteln hat die Betreibergesellschaft wegen Brandgefahr ausgeschaltet. Bri uns in der Nähe hat ein Laster das Kabel abgerissen (die werden durch die vielen Beben und Stösse weiter und hängen etwas weiter herunter. Also mussten wir 4 Stunden warten. Na, dann kam der Saft wieder.

Das Epizentrum ist am nördlichen Rand der Abbruchzone gelegen (wo die Scholle gebrochen ist), und die Spezialisten erklären, dass in diesen Randzonen oft auch nach dem Hauptbeben eine Spannung verbleibt, die sich dann durch Nachbeben verringert.

Ob es nun bald vorbei sein wird mit diesen Nachbeben?

miércoles, 10 de marzo de 2010

Hammer hammer, hammer Nägel?

Heute ar also der dritte Tag seit unserer Rückkehr in die Uni. Die Hilfsgruppe, bei der wir helfen, versucht Werkzeug für die Leute in Constitución su bekommen - wir hatten am Wochenende darüber gesprochen, dass dies vielen Menschen dort etwas Unabhängigkeit zumindest beim Wiederaufbau geben könnte. Aber jetzt hat die Uni auch zum sammeln für Werkzeug und ähnliches aufgefordert, zugunsten von Studentenfamilien (bis zu 1000 unserer 6000 Studenten, wird vermutet, haben schwer beschädigte Häuser (oder gar kein Haus mehr). Und die Baumärkte haben wieder aufgemacht - wer Hátte etwas anderes erwartet - mit Werkzeug- sonderangeboten.

Unterdessen haben Paula und ich uns in verschiedenen Ecken zu hause Notbüros eingerichtet, weil mit einer Benutzung unseres Fakultätsgebäudes nicht vor in zwei Wochen zu rechnen ist. Die Gabi muss bis anfang April geduldig sein, erst dann geht der Vorlesungsbetrieb los. Und die Magda muss ähnlich lang darauf warten, dass die zuständige Behörde die Reparaturen an unseren Schulgebäuden als "sicher" abnimmt.

Während der ganzen Zeit gibt es laufend Erdstösse, die meisten nicht so stark. Wir würden schwören, dass es abends und nachts nehr sind, aber nachdem das nicht sehr wahrscheinlich ist, schreiben wir es der Tatsache zu, dass man es tagsüber einfach nicht so leicht mitbekommt, weil man selst in Bewegung ist.

Lasst uns hoffen, dass es nicht zu einem schweren Nachbeben kommt. Ein Forscher aus Brekley hat davor gewarnt: es sei bei allen schweren Erdbeben in den jüngeren Jahren (insbesondere nach dem Tsunami 2004) innerhalb der darauf folgenden zwei Monate zu einem fast genauso starken Nachbeben gekommen; er gibt allerdings keine Gründe für diese Erwartung an, es ist eine statistische Erwartung. Da sind wir gespannt, das kann ich Euch sagen - hier hoffen wir, er täuscht sich. Aber trotzdem werden wir von bestimmten Sachen Reserven halten (Wasser, Batterien, Bargeld, Benzin), man kann ja doch nicht ganz sicher sein.

sábado, 6 de marzo de 2010

Hilfe für Constitución

Die Paula hatte mitbekommen, dass einige der MBA-Studenten eine Hilfsaktion starten. Die Mädchen wollten ungedingt etwas hilfreiches tun, und die grossen Hilfsaktionen des Militärs hatten schon zu viele Helfer. Also haben sie angefangen, den MBA-Leuten zu helfen. So ist die FaceBook-Gruppe entstanden, die Ihr schon gesehen habt (dank der Magda), und eine Menge Medikamente, Decken und andere Sachen sind zusammengekommen. Die Gabi hat, zusammen mit einer Austauschschülerin, die bei einer befreundeted Familie lebt (sie heisst Sara) geholfen, zus ammeln, zu ordnen, zu verpacken - und vorhin sind die beiden mit dem Konvoy aufgebrochen.
Die Familien, die ihre Häuser verloren haben, brauchen das: Zahnbürsten, Seife, Wasserkanister, Decken, allgemeine Medikamente ... und vieles mehr.
Seit gestern abend hat sich das chilenische Teletón aktiviert, um Geld zu sammeln, mit dem Hütten gebaut werden sollen.
Eine grosse Sorge, die ich habe, ist die grosse Anzahl an Familien, in denen Mitglieder ihre Arbeit verlieren. Wenn man denkt, dass hier ein beträchtlicher Anteil der kleinen Unternehmen kein Lokal oder kein Material mehr haben, und deshalb mangels Verkauf auch keine Löhne bezahlen können ... wenigstens haben die Banken die fälligen Zahlungen für Kredite usw. vorübergehend gestoppt. Aber Angst macht das schon...

Réplica - ca - ca - ca

Jetzt sind wir durch die erste Woche seit dem Erdbeben, aber die Nachbeben - "réplica" auf Spanisch - verfolgen uns alle. Alle, weil tatsächlich unheimlich viele Menschen psychisch ganz schön angeschlagen sind. Es gibt Gruppen von Psychologen, die nach Möglichkeiten suchen, aus Santiago in die getroffenen Regionen zu kommen, aber es gibt keine Wohnungen zum übernachten, und auch keine Praxisräume - zu viele Gebäude sind nicht zu benutzen.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag hatten wir uns gerade zum Schafen aufgemacht, als um Mitternacht ganz kurz hintereinander drei Nachbeben kamen - und nicht die mindesten. Die arme Magda war in Tränen: sie wollte endlich wieder eine normale Nacht verbringen. Wir wissen ja alle, dass vernünftigerweise unser Haus den Nachbeben spielend standhält. Immerhin hat es ein Erdbeben von Stärke 8,8 ohne Risse überstanden, also sind Nachbeben von Stärke 4 - 5 keine grosse Bedrohung.
Aber wer ist schon so kaltschnäuzig, ausser vielleicht Mr. Spock? Wenn Du anfängst, das Zittern im Boden zu spüren, oder plötzlich den Lärm hörst, dann ist im gleichen Augenblick der Horror wieder da, und die Angst ist schneller als alles andere. Also sind die abendlichen Nachbeben die unangenehmsten, weil man danach lieber nicht einschläft, sonder wach und reaktinsbereit bleiben will.
Na ja, letzte Nach gab es nur zwei, die uns aufgeweckt haben. Mal sehen, wie es heute sein wird. Insgesamt kann man zwar nicht sicher sein, wie lange es so weitergehen wird, aber es kann bis zu einem Jahr dauern. Gott sei Dank normalerweise immer schwächer und mit grösseren Abständen - sagt die Vernunft!